Waschmaschinen nach Energieeffizienzklassen


Unnötiger Stromverbrauch durch energiefressende Haushaltsgeräte ist nicht nur für sparsame Personen ein Ärgernis, sondern auch eine Frage der Nachhaltigkeit. Waschmaschinen sind von wesentlicher Bedeutung für jeden Haushalt und verursachen einen großen Anteil des Gesamtstromverbrauchs von privaten Haushalten in der gesamten EU. Um diesen zu senken und eine Übersichtlichkeit für den Verbraucher herzustellen, teilt eine EU-Richtlinie Waschmaschinen in Energieeffizienzklassen ein. So lassen sich mit dem Kauf einer sparsamen Waschmaschine Strom und Geld sparen und die verschiedenen Funktionen vergleichen. Bei einem Haushalt mit drei Personen entfallen etwa fünf Prozent des Stromverbrauchs auf den Bereich Waschen. Eine besonders energieeffiziente Waschmaschine kann so zu einer Ersparnis bei den jährlichen Stromkosten führen.

Energieeffizienzklassen und Energieeffizienzindex

Die Begriffe zur Kennzeichnung von energiesparenden Waschmaschinen sind ebenso klobig wie die Berechnung der Energieeffizienzklassen. Die genaue Formel lässt sich in der EU-Verordnung Nr. 1061/2010 nachlesen. Die Einteilung in die bekannten Energieeffizienzklassen A+, A++ oder A+++ erfolgt durch die Berechnung des Energieeffizienzindex. Die Berechnung berücksichtigt den Energieverbrauch einer Waschmaschine bei 220 Wäschen mit teilweiser oder voller Beladung bei jeweils 40 oder 60 Grad. Mit einbezogen sind der Energieverbrauch der Waschmaschine im nicht ausgeschalteten Zustand, wenn das Display an ist, aber keine Wäsche läuft und die jeweilige Programmdauer. Mit diesen unter Laborbedingungen entstandenen Werten erfolgt die Einteilung in die Energieeffizienzklassen. Ursprünglich gab es neben den A-Klassen auch B, C und D. Allerdings kommen Geräte mit diesen Klassifizierungen seit 2013 nicht mehr neu in den Handel. Auf dem Energielabel, das alle Waschmaschine in der EU seit 2011 haben, sind die Energieeffizienzklassen bildlich dargestellt. Die effizienteste Kategorie ist A+++. Seit 2015 ist auch der Online-Handel verpflichtet, Kunden das Energielabel von Waschmaschinen zur Verfügung zu stellen.

Das Energielabel

Das Energielabel erleichtert dem Verbraucher beim Kauf die Energieeffizienz und andere Eigenschaften von Waschmaschinen zu vergleichen. Es informiert über den Hersteller, den Modellnamen, die Energieeffizienzklasse und den Wasserverbrauch. Weitere wichtige Daten, die das Energielabel angibt, sind die Schleuderwirkungsklassen, die Füllmenge und die Lautstärke. Wer eine neue Waschmaschine kaufen will und verschiedene miteinander vergleicht, ist gut beraten, darauf zu achten, dass sie das gleiche Fassungsvermögen haben. Nur bei gleicher maximaler Beladung lässt sich der Energie- und Wasserverbrauch von Waschmaschinen vergleichen. Ansonsten hilft der Taschenrechner. Die Schleuderwirkungsklasse ist für Personen relevant, die ihre Wäsche anschließend in einen Trockner geben. Umso höher die Klasse ist, umso weniger Restfeuchte ist nach dem Waschgang vorhanden. Das spart beim Trocknen Energie.

Nicht nur die Energieeffizienzklasse berücksichtigen

Eine Waschmaschine der Klasse A+++ spart im Vergleich zu der jahrzehntealten ausgedienten Waschmaschine Strom. Trotzdem ist es ratsam, die Energieeffizienzklasse nicht zum ausschlaggebenden Kriterium zu machen. Eine energieeffiziente Waschmaschine ist nicht automatisch wassersparend. Zudem ist eine Waschmaschine mit großem Fassungsvermögen bei einem Ein-Personen-Haushalt hinsichtlich der Energieeffizienz kontraproduktiv. Wer die Waschmaschine nicht im Keller oder in einem getrennten Waschraum zu stehen hat, für den ist auch die Lautstärke entscheidend. Ein weiterer Kritikpunkt sind die langen Laufzeiten der energiesparenden Waschprogramme, was nicht für jeden Haushalt praktisch ist. Bei einem Neukauf ist es ratsam, diese Überlegungen in die Kaufentscheidung mit einfließen zu lassen. Stiftung Warentest führt regelmäßig Tests mit Waschmaschinen durch: 2013 zeigte ein Test, dass energieeffizienten Waschmaschinen häufig die angegebene Temperatur gerade bei Waschprogrammen mit 60 Grad nicht erreichen. Bei einem Neukauf empfiehlt sich die Berücksichtigung der neuesten unabhängigen Qualitätstests.

Einfach Energie sparen

Selbst energiesparende Waschmaschinen arbeiten ineffizient bei falscher Bedienung. Waschmaschinen sind effizient, wenn sie voll beladen sind. Denn halb beladen verbrauchen sie dennoch Strom und Wasser. Wer keine ansteckenden Krankheiten hat, kann seine Wäsche bei 60 Grad reinigen, denn je höher die Temperatur, je höher der Energieverbrauch. Hartnäckige Flecken oder starke Verschmutzungen verschwinden mit einer kleinen Vorbehandlung. Wer die Zeit hat, für den ist es ratsam auf die langen energiesparenden Programme zurückzugreifen. Optimal sind Geräte bei denen sich Temperatur und Schleuderumdrehungen anpassen oder der Programmablauf einstellen lassen. Energiefresser sind Kombinationen aus Waschmaschine und Trockner. Wer den Platz hat, für den ist es ratsam, Waschmaschine und Trockner getrennt zu nutzen.